In Marketingabteilungen ist Empfehlungsmarketing in aller Munde. Nun beschäftigen sich auch immer mehr HR-Abteilungen intensiv mit diesem Thema. Bereits im Jahr 2013 berichtete die New York Times darüber, dass amerikanische Vorreiter-Unternehmen 50 % aller Neueinstellungen über Mitarbeiterempfehlungen generieren wollen. Ein ziemlich anspruchsvolles Ziel. Die Gründe dafür sind jedoch nachvollziehbar:
Die Qualität der empfohlenen Kandidaten ist hoch, da die empfehlenden Mitarbeiter das Unternehmen kennen und davon überzeugt sind. Die Dauer des Einstellungsverfahrens ist geringer, weil viele wichtige Fragen schon im Empfehlungsprozess beantwortet werden können.
Zudem sind empfohlene Mitarbeiter loyale Mitarbeiter: Bei Einstellungen, die über eine Empfehlung zustande kommen, ist das Risiko einer Kündigung geringer.
Daher gibt es seit einigen Jahren einen Wendepunkt in Personalabteilungen: Empfehlungen werden nicht mehr dem Zufall überlassen, sondern als Strategie und als neuer Recruitingkanal genutzt. Arbeitgeber bewegen Ihre Mitarbeiter, Hochschulkontakte oder Geschäftspartner dazu, neue Stellen zu bewerben.
Je besser die Empfehlenden das Unternehmen kennen und hinter der Kultur und den Aufgaben stehen, desto erfolgreicher führt die Empfehlung zu einer Anstellung. Und das ist die Herausforderung vor der immer mehr Unternehmen stehen: Nicht jeder Mitarbeiter ist so zufrieden, dass er sein Unternehmen aus größter Überzeugung weiter empfehlen möchte. In welcher Kultur also möchte Ihr Mitarbeiter seinen Arbeitgeber weiter empfehlen? Was können Sie als Arbeitgeber dafür tun, dass Ihr Team sich für neue Kollegen stark macht?
Der Empfehlende wird so zum Bindeglied zwischen Arbeitgeber und potenziellen neuen Arbeitnehmern. Wie wichtig dabei ein authentisches, lebendiges und vor allem positives Klima ist, liegt auf der Hand. Es empfiehlt sich daher, strategisches Employer Branding zu nutzen, bevor Sie über Empfehlungs-Recruiting nachdenken. (hier evtl Link zum Employer Branding Artikel setzen )
Komplexer als gedacht
Beschäftigt man sich mit Empfehlungs-Recruiting näher, wird schnell klar: Es ist ein komplexer Prozess, der viele Fragen aufwirft: Wie behalten wir den Überblick darüber, welcher Mitarbeiter welche Stelle empfiehlt? Und was ist neben einem positiven Arbeitsklima der Anreiz, sich aktiv um potenzielle Kandidaten zu bemühen?
Der Schlüssel kann in einem incentive-basierten und IT-gesteuerten Konzept liegen. Die meisten Unternehmen, die solche Empfehlungsprogramme bereits erfolgreich für sich nutzen, bieten ihren empfehlenden Mitarbeitern Geldprämien. Hier wird aber schnell klar: Prozesse, Prämienmodellund Kommunikation müssen gut geplant und überwacht werden. Hier lässt sich ein Trend in Richtung webbasierter Kommunikationsinstrumente beobachten. Derartige Plattformen werden zum Knotenpunkt von Empfehlungsprogrammen: Die HR-Abteilung stellt neue Jobs ein, interessierte Mitarbeiter empfehlen diese vakanten Positionen weiter und eingehende Bewerbungen werden mit dem Empfehlenden verknüpft, der dann zum Beispiel einen Bonus erhält.
Fazit
Empfehlungs-Recruiting macht Sinn, sollte jedoch von langer Hand geplant werden. Das Fundament für ein gutes Empfehlungsprogramm ist Ihre positive Unternehmenskultur. Webbasierte Plattformen können den administrativen Part im Weiterempfehlungsprozess übernehmen.