Täglich pendeln Tausende Tiroler zur Arbeit - im Schnitt rund 23 Kilometer mit einer Fahrzeit von rund 24 Minuten. Besonders in den Bezirken Schwaz (67 %), Kufstein (65 %) und Kitzbühel (55 %) ist die Zahl der Pendler hoch. Eine Herausforderung für Arbeitnehmer, aber auch eine Chance für Arbeitgeber.
Die Zahlen des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) machen deutlich: Der durchschnittliche Arbeitsweg der Tiroler dauert 24 Minuten und beträgt im Schnitt 23 Kilometer. Tiroler Arbeitnehmer verbringen also bis zu einer Stunde täglich damit, in die Arbeit und wieder nach Hause zu kommen.
„Der Arbeitsweg ist an Werktagen der häufigste Grund, mobil zu sein. Entsprechend hoch ist zu Stoßzeiten die Verkehrsbelastung“ stellt Katharina Jaschinsky vom Verkehrsclub Österreich fest.
Um sowohl Arbeitnehmer als auch die Umwelt zu entlasten, empfiehlt der Verkehrsclub Österreich Unternehmen ein aktives Mobilitätsmanagement zu installieren, das Beschäftigten ermöglicht, leichter öffentliche Verkehrsmittel, Fahrräder oder Fahrgemeinschaften zu nutzen. Aktuell werden mehr als die Hälfte der Arbeitswege mit dem Auto zurückgelegt. Nur 3 % mit dem Fahrrad.
Mit aktivem Mobilitätsmanagement können Unternehmen den Mitarbeitenden ein Jobticket für den öffentlichen Verkehr zur Verfügung stellen oder die Bildung von Fahrgemeinschaften unterstützen. Auch Bewusstseinskampagnen, Wettbewerbe und andere Anreize wirken sich positiv auf das Mobilitätsverhalten aus.
Vier von zehn Arbeitswegen kürzer als fünf Kilometer
Viele Arbeitswege sind in Radfahrdistanz: In Tirol sind vier von zehn Arbeitswegen kürzer als fünf Kilometer, sechs von zehn kürzer als zehn Kilometer, verdeutlicht der VCÖ. Steuerbegünstigte Jobräder, um bewegungsaktiv und klimaverträglich zur Arbeit zu kommen, sind daher eine weitere wirksame Maßnahme des betrieblichen Mobilitätsmanagements. Aber zu einem aktiven Mobilitätsmanagement gehört es auch, unnötige Wege zu vermeiden. Stichwort Home-Office.
Wie wirksam Mobilitätsmanagement ist, zeigt beispielsweise Berger Logistik in Wörgl
Der Betriebsstandort wurde im Jahr 2016 zum Bahnhof verlegt und ein Mobilitätskonzept umgesetzt. Mehr als 80 Prozent der Beschäftigten kommen jetzt autofrei zur Arbeit. Das reduziert Staus, Verkehrslärm und Energieverbrauch. Ein aktives Mobilitätsmanagement verbessert die Luftqualität und die Lebensqualität der Tiroler Bevölkerung.
Unternehmen, die Maßnahmen umsetzen, damit mehr Beschäftigte mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrrad oder in Fahrgemeinschaften zur Arbeit kommen, können jetzt beim VCÖ-Mobilitätspreis Tirol mitmachen. Aber auch Schulen und Universitäten, Gemeinden und Städte, Tourismusregionen, Wohnbauträger und Vereine können beim VCÖ-Mobilitätspreis Tirol Projekte und Konzepte einreichen, die die Mobilität umweltfreundlicher machen.
Mit dem Aufruf zur Teilnahme will man Unternehmen sensibilisieren. „Wir wollen vorbildliche Projekte vor den Vorhang holen“, so der VCÖ, denn intelligentes Mobilitätsmanagement reduziert Staus, Verkehrslärm und Energieverbrauch, sie verbessert die Luftqualität und die Lebensqualität der Bevölkerung.
Mehr öffentliche Verkehrsverbindungen und eine gute Rad-Infrastruktur erhöhen die Freiheit in der Verkehrsmittelwahl und verringern die Kosten der Mobilität sowohl für die Einzelnen als auch für die Gesellschaft insgesamt.
Der VCÖ-Mobilitätspreis Tirol wird vom VCÖ in Kooperation mit dem Land Tirol und den ÖBB durchgeführt und von der TIWAG unterstützt. Einreichunterlagen und Informationen zum VCÖ-Mobilitätspreis Tirol gibt es unter www.vcoe.at